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Gospelmagic | Christlicher Zauberer Schweiz

 

Zauberer als Christ???

 
Folgende Zeilen sind für Menschen gedacht, welche irritiert sind, dass ein Christ "zaubert" und sich "Zauberer" nennt. Ich werde oft gefragt, wie ich dies vor Gott verantworten könne. Und weil mir Transparenz und das, was Christen über mich denken, wichtig ist, versuche ich in diesem Statement Hilfe anzubieten, mich zu verstehen... Möge es gelingen!

Portrait von Zauberkünstler Magic DeanPortrait von Zauberkünstler Magic DeanSeit 2006 bin ich aktiver Zauberkünstler und nenne mich auch aufrichtig „Christ“, eine ziemlich exponierte Aussage… Es scheint auf den ersten Blick ein Zwiespalt zu sein und eckt bei gläubigen Menschen oft an. Ich möchte aufzeigen, warum ich es für möglich erachte, dass man beides ist.
Grundsätzlich unterscheide ich zwischen zwei Arten der „Zauberei“: einerseits die okkulte Zauberei, die sich auf Mächte bezieht, wo mit Toten Kontakt aufgenommen wird, Zukunft voraus gesagt wird zum Zweck der Lebensberatung (im Sinne von Wahrsagerei). Diese Zauberei kann man erkennen z.B. an Praktiken wie Pendeln, Gläserrücken, spiritistischen Sitzungen, Talismanen und Amuletten, Zauberformeln, Voodoo, usw. Das hat Gott verboten (z.B. in 5. Mose 18, ab Vers 9) und davon distanziere ich mich entschieden. Die Grundabsicht dieser Art von Zauberei ist der Glaube und die Abhängigkeit von dunklen Mächten, auch wenn sie ganz anders „verkauft“ wird. Man redet von schwarzer und weisser Magie (Schadenszauber und „gutem“ Zauber, der dem Betreffenden helfen soll). Die Kraft dieser Zauberei kommt von Geistern und durch „kosmische Energien“ (Esoterik, und im Endeffekt auch von dunklen Mächten).
Die zweite Art von „Zauberei“ ist die Unterhaltungszauberei, oder Showzauberei. Hier geht es allein ums Unterhalten von Menschen, man redet hier auch von der Zauberkunst, also einem kreativen Handwerk. Der „Zauberer“ hier ist eigentlich ein Artist, denn er versteht es, mit Fingerfertigkeit und raffinierten Hilfsmitteln seine Zuschauer zu täuschen, auch wenn diese sich dessen voll bewusst sind. Hier wird ausschliesslich mit Tricks gearbeitet, die Illusionen erzeugen. Diese Illusionen geben zwar meistens auch eine gewisse Übernatürlichkeit vor, aber sie werden bewusst (implizit oder explizit) als Illusionen präsentiert. So kann man z.B. mit Hilfe eines simplen Tricks „voraus sehen“, welche Karte ein Zuschauer gleich ziehen wird. Diese Art von „Magie“ erkennt man immer an ihrem unterhalterischen Wert und an ihrer Leichtigkeit (ein rotes Tuch ist plötzlich blau, dann schwebt es, und schliesslich verschwindet es vollständig – alles in kurzen Augenblicken). Showzauberer sind z.B. David Copperfield oder Sigfried & Roy.
Dann gibt es noch so etwas wie die Verschmelzung der oberen beiden Typen: Jemand arbeitet zwar mit Tricks, spielt aber etwas Okkultes vor; er gibt auch nicht zu, dass er mit Tricks arbeitet. Das typischste Beispiel dafür ist Uri Geller (der Löffelbiegemann). Es ist mittlerweile aufgedeckt, dass er mit Tricks arbeitet, er gibt es aber nicht zu und redet stattdessen von übersinnlichen Kräften und mentalen Fähigkeiten. Das Problem hierbei ist eigentlich das bewusste Anlügen und damit ein Irreführen und Abhängig Machen des Zuschauers. So gibt es z.B. Leute, die ihn vergöttern, weil sie ihm glauben. Und da liegt ein grosser Haken: das ist nicht mehr (nur) Unterhaltung, es ist eine Verführung zum Aberglauben.
Man könnte dieses Problem etwa vergleichen mit jemand der Märchen erzählt und jemand der lügt. Was ist der Unterschied? Beide erzählen die Unwahrheit, beim Märchenerzähler wird aber davon ausgegangen, dass die Geschichte nicht wahr ist und darum wird er akzeptiert. Der Lügner erzählt vielleicht genau das gleiche, will aber sein Gegenüber betrügen. Ein Märchen kann aber sogar noch etwas illustrieren, so in etwa wie Jesus Gleichnisse erzählt hat, die sich ja auch nicht real zugetragen haben.
Wie man aus diesen Ausführungen erkennt, ist es sprachlich schwierig, eine Trennung der beiden Arten von „Zauberei“ zu finden. Im Englischen ist dies einfacher: „Magic / Magician“ bezeichnet den Unterhaltungszauberer, „Sorcerer / Witchcraft“ ist die okkulte Zauberei und Hexerei. Auch in der deutschen Bibelübersetzung findet man die Worte „Zauberei und Magie“, die Bibel verbietet beides. Und doch erkennt man in 5. Mose 18, ab Vers 9, dass die beiden Worte noch erklärt werden. Zuerst wird Zauberei und Magie verboten, dann aber wird erklärt, was damit gemeint ist: Kinderopfer, Geisterbeschwörung, Tote anzurufen, Wahrsagerei, Bannungen (Schadenszauber / Verfluchen) usw. So Sachen macht ein Unterhaltungszauberer nicht, er würde auch nicht dran denken! Wenn man nun exakt und sensibel sein wollte, dann müsste man vielleicht bei der Unterhaltungszauberei eher von Taschenspieler oder Gaukler sprechen, und beim Handwerk von Trickkunst. Nichts desto trotz grenzen die Phänomene –  subjektiv betrachtet – natürlich an „Zauberei“, resp. sie geben vor, dass etwas Übernatürliches passiert. Und genau das ist ja das Faszinierende an der Zauberkunst, die Phänomene sind (hoffentlich) logisch nicht erklärbar, sie verstossen (scheinbar) gegen die Naturgesetze. Damit widerspiegelt die Zauberkunst den geheimen Wunsch der meisten Menschen, nämlich den Wunsch nach Übernatürlichkeit einerseits (also irgendwie die Suche nach Gott), und auf der anderen Seite die Gier nach Macht, also etwas zu können, was andere nicht vermögen.
Wenn ich (Dean Mazenauer) „zaubere“ (wie soll ich sonst sagen? – wenn ich „trickse“), dann gibt es Effekte wie Entfesselung oder das Verschwinden eines Tuches, die Durchdringung von zwei Gummibändern, eine unsichtbare Wanderung, die Verwandlung eines Gegenstandes in einen andern (z.B. Geldnoten). All das passiert aufgrund des Prinzips der Täuschung, ist also nur Illusion. Das menschliche Gehirn filtert irrelevante Information aus und lässt den Menschen etwas glauben, als sei es absolut sicher real. Über diese Effekte muss man sich auch nicht streiten. Schwieriger wird es erst dann, wenn ein Effekt vortäuscht, dass ich Gedanken lesen oder übertragen kann, wenn ich etwas vorhersage, resp. vorherbestimme, was gleich passieren wird. Auch wenn ich versichern kann, dass es hier nur um Tricks geht, ist den einen oder andern plötzlich doch mulmig zumute. Hier plädiere ich aufs Vertrauen zu mir; Ich habe keine übernatürlichen Kräfte, sondern mache Sachen, die jeder könnte. Was ich mache, muss natürlich geheim bleiben, denn sonst wäre der Kunst geschadet. Und es soll ja auch verwunderlich wirken, der Zuschauer soll sich nichts erklären können, dann ist es aus meiner Sicht erst ein richtiger Erfolg!
Nun gibt es noch den Ansatz von „Gospelmagic“, das bedeutet, dass Zaubertricks dazu verwendet werden, um eine christliche Botschaft zu transportieren, oder vielleicht besser, sie zu illustrieren. Da wird z.B. eine Zeitung zerrissen und dazu erläutert, wie das Leben manchmal grausam ist und die Identität einer Person zerstört. Mit der Kraft Jesu und seiner Sichtweise kriegt die Person ihre wahre Identität wieder. Und in dem Moment ist die Zeitung wieder ganz. Als ehemaliger Jungschar-Leiter sehe ich in so etwas grosse Berechtigung, denn eine Botschaft wird besser aufgenommen, wenn sie Anschauung begleitet. Hier würde ich von nichts anderem als einer Gegenstandslektion sprechen. Solche Gegenstandslektionen kommen in der Bibel auch vor, z.B. in Hesekiel 37:15 und folgende (ein Trickprinzip, das Gott Hesekiel aufträgt, um damit Israel eine Botschaft zu vermitteln.)
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich mich vor jeglicher okkulten Praxis entschlossen distanziere! Meine Kunst soll einzig dazu ausgeübt sein, die Zuschauer auf angenehme Art zu unterhalten. Dabei achte ich darauf, dass es klar ist, dass ich keine übernatürlichen Fähigkeiten besitze, sondern lediglich Fingerfertigkeit, geschickte Methoden und auch Hilfsmittel zur wirkungsvollen Täuschung des menschlichen Gehirns. Ich arbeite mit Tricks und will auch keinen Okkultismus damit vorspielen! Meine Kunst soll undurchschaubar sein und von hohem unterhalterischem Wert. Ich strebe auch danach, meine Gabe für die Verbreitung des Evangeliums zu nutzen, mit Gospelmagic. Über all dies hinaus tausche ich mich immer mal wieder mit andern christlichen Zauberkünstlern aus, was sehr wertvoll ist und uns gemeinsam im Gebiet "Gospelmagic" weiter bringt.